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Musik in allen Räumen: Vom kleinen Keller ins große Orchester

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Trompeter
Joachim Weigert
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E-Mail:info@kmfb.de
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Trompeter lädt in Salon

Stand: Oktober 2024

Birkenwerder hat eine musikalische Attraktion, die weit über die Region bekannt ist.

Regelmäßig zieht es viele Kulturbegeisterte in die Gemeinde, um sich an hochkarätigen „Salonkonzerten“ zu erfreuen. Diese finden allerdings nicht wie üblich im öffentlichen Raum statt, sondern haben ihre Aufführung im Haus eines bekannten Trompeters. Dort gibt es sogar einen Jazzkeller.
Dies kann wohl kein Zufall sein, denn die Karriere von Joachim Weigert fing ebenfalls in einem Keller an. Der gebürtige Westfale ist auf seinem Gebiet ein absolutes Ausnahmetalent, was wohl zuerst sein Vetter frühzeitig erkannte. Dieser spielte im Posaunenchor, was den damals kleinen Joachim faszinierte.
„Als ich in der Grundschule war, schenkte mir mein Vetter ein Mundstück, mit dem ich bei uns im Keller heimlich übte und lernte. Meine Eltern hatten keine Ahnung davon und hätten das nur als Schnapsidee gesehen. Dabei spielt mein Vater selbst Geige und meine Mutter sang aktiv im Kirchenchor“, blickt er zurück auf sein damaliges Geheimnis. Die Sache nahm eine Wendung, als in der Schule ein Krippenspiel aufgeführt wurde und er die Rolle des Nachtwächters samt Trompete übernahm. „Meine Eltern saßen ebenfalls im Publikum und wussten nichts von meinem musikalischen ‚Doppelleben‘. Als ich bei der Aufführung dann das Nachtwächterlied sang und noch dazu fehlerfrei auf der geliehenen Trompete spielte, meldeten mich meine Eltern gleich am nächsten Tag bei der städtischen Musikschule an“, blickt er schmunzelnd zurück.

Ungewöhnliche Begabung
Dann ging alles sehr schnell. Sein Lehrer an der Musikschule war kein Geringerer als sein späterer Professor an der Universität, und bereits mit 14 Jahren hatte er die Möglichkeit, selbst zu unterrichten. Sein großartiges Talent sprach sich rasch herum. Mit nur 16 Jahren spielte er bei den „Dortmunder Philharmonikern“ als Aushilfe, gewann zahlreiche Wettbewerbe. Seiner Schulzeit folgte ein Studium an der „Folkwang Universität der Künste“ in Essen bei Professor Rudolf Lodenkemper und er wurde bereits nach einem halben Jahr Trompeter bei den „Essener Philharmonikern“. Kurze Zeit später wechselte er nach Bielefeld. 1981 bewarb er sich in Berlin an der „Deutschen Oper“, wo er sofort die Zusage für die Stelle bekam. Dort musizierte er 40 Jahre lang und begleitete Musikgrößen wie Luciano Pavarotti oder Plácido Domingo mit seiner Trompete. Seit 1986 war er zudem als Kammermusiker gefragt und gründete 1995 das Ensemble „C-Brass“. Darüber hinaus wirkte er kammermusikalisch im „Brandenburg Quintett Berlin“ und im Blechbläserquintett der „Deutschen Oper Berlin“.


Salon und Jazz
Vor 18 Jahren folgte der Umzug nach Birkenwerder, als in ihm der Wunsch aufkam, selbst als Veranstalter für Konzerte zu fungieren. Mit seiner „Villa Weigert“ fand er eine großartige Möglichkeit. „Das Haus ist etwa hundert Jahre alt und wurde von einem Arzt in Auftrag gegeben, der es gleichzeitig als Praxis nutzte. Später, als die Villa unter öffentlicher Verwaltung stand, hatte man den Grundriss verändert und zusätzliche Türen eingebaut. Zwei Arztpraxen und ein Installateur mieteten die Räume“, erzählt er von dem Zustand, wie er das Gebäude übernommen hatte. Es folgten einige Jahre, in denen mit viel Schweiß und Geld so nach und nach alles wieder in den Urzustand versetzt wurde. Die Wände und teilweise Türen wurden entfernt und der Keller zu neuem altem Leben erweckt.
Nun ist das Haus wundervoll restauriert. Der Salon, in dem 60 Besucher Platz finden, verfügt über eine gehobene Ausstattung und besticht durch edle Stühle, Kronleuchter und natürlich einen ausladenden Flügel.

Stilvolle Unterhaltung
Regelmäßig, mindestens zweimal im Monat, finden Aufführungen unterschiedlichster Art statt, bei denen das Haus in ein fantastisches Flair taucht. Dafür ist allerdings viel Vorarbeit notwendig. Dabei geht es um die Künstlersuche, die entsprechende Buchung, die Pflege der Internetseite samt Öffentlichkeitsarbeit und ebenso werden Getränke benötigt. Steht die Veranstaltung, können die Eintrittskarten über die Internetseite reserviert werden. Dabei geht das Spektrum von Klassik, über Swing, Tango bis hin zu Lesungen. So gab es großartige Abende auf höchstem Niveau mit dem „Polish String Quartet Berlin“ oder den drei Ausnahme-Swingern „Die Couchies“. Eine sommerlich frische Matinee präsentierte Erika le Roux am Klavier.
Besonders beliebt ist die Reihe „Advent im Salon“, die jährlich stattfindet. In stimmungsvollem Ambiente bei Kaffee und Kuchen gibt es weihnachtliche Bläsermusik, Gesang und eine Weihnachtsgeschichte.
Wer es eher lauter mag, ist im Jazzkeller gut aufgehoben. Dort taucht man bei Kerzenschein, einem Getränk und der entsprechenden Musik, wahlweise am Klavier, in die Atmosphäre von Dixieland und der Zeitepoche von Louis Armstrong ein.

Mitglieder gesucht
Das alles findet unter dem Schirm des „Kammermusikfreunde Birkenwerder e.V.“ statt. Der Verein zählt an die 50 Mitglieder und organisiert sich ehrenamtlich. Die Gagen für die Künstler werden unter anderem durch die Mitgliedsbeiträge und durch einen Zuschuss der Gemeinde finanziert. „Damit es weiter so anspruchsvolle Musikevents geben kann, sind neue Mitstreiter jederzeit willkommen.“ Das klingt nach einer tollen Einladung, um immer neue schwungvolle Impulse zu setzen und dabei gemeinsam gehobene Kultur bei einem Glas Wein zu genießen.

Erstellt: 2024